Ja – Nein – Vielleicht – Doch (Januar 2024)

Vielleicht bin ich das Projekt BuFDi etwas naiv angegangen. Dass die Welt nicht auf mich wartet, war mir klar. Aber dass es ein solches Auf und Ab geben muss…?

Im Oktober hatte der Mellumrat noch keine Bewerbung gesichtet. Anfang Dezember sorgt der nicht freigegebene Bundeshaushalt dafür, dass die Beantragung von BuFDi-Stellen für 2024 ausgesetzt wird. Das macht sämtliche Pläne hinfällig. Immerhin will mir die Biologische Station ein dreimonatiges Praktikum ermöglichen, das im Nachhinein als Freiwilligendienst angerechnet werden kann. Glück gehabt, denke ich.

Anfang Januar wird der Bundeshaushalt dann doch verabschiedet. Aber die Biologische Station meldet sich nicht mehr und ich bekomme ein sehr flaues Gefühl, was meine zukünftige Arbeit dort betrifft. Wenn eh alles so düster aussieht, kann ich mir auch gleich meine Abfuhr beim Mellumrat abholen, denke ich, und schreibe den Geschäftsführer ein letztes Mal an. Völlig unvermutet bekomme ich ein Angebot für einen Einsatz auf Minsener Oog, eine vor mehr als 100 Jahren künstlich errichtete Insel östlich von Wangerooge. Ich kann es kaum fassen und bringe bei der Terminvereinbarung alles durcheinander. Glücklicherweise behält Mathias Heckrodt, der Geschäftsführer des Mellumrats, dennoch einen kühlen Kopf und vor allem das Interesse an einem Kennenlernen per Video.

Nach dem Zoom bin ich sturzverliebt in das Strombauwerk, das offenbar keiner mehr so richtig braucht und das eben keine echte Insel ist, aber vielen Vögeln eine sichere Heimat bietet. Die Freiwilligen leben in Bauwagen, dürfen aber Einrichtungen im Gebäude des Wasser- und Schiffahrtsamtes (WSA) nutzen. Vor der endgültigen Zusage soll ich meinen potenziellen Mitfreiwilligen kennenlernen, denn nur bei gegenseitiger Sympathie kann es funktionieren.

Kurz darauf kommt die Absage von den Rieselfeldern. Man traut mir die „schwere körperliche Arbeit“ nun doch nicht zu, und die Unterstützung bei der Vogelzählung hätte ich beim Probearbeitstag selbst abgelehnt. Hätte ich mich selbstbewusster verkaufen sollen? Lag es vielleicht gar nicht an mir?

Gut, dass ich tags zuvor mit Johannes gezoomt habe, der sich ebenfalls für MinsenerOog bewirbt. Wir checken Orni-Fähigkeiten (ausbaufähig), Essgewohnheiten (vegetarisch) und einiges mehr ab und stellen fest, dass wir gut miteinander auskommen könnten. Mein Mann und seine Frau hocken ebenfalls vor dem Monitor, um sich ein Bild zu machen. Am Ende geben alle einen „Daumen hoch“ – unsererseits kann es losgehen!

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